Mein Sohn mag am liebsten Hosen, die mit riesigen Taschen daherkommen. Daher präsentieren wir euch heute auf unserem Nähblog eine gefütterte Hose mit Mega-Tasche, die wir gemeinsam entworfen und genäht haben. Sie ist auch für Anfänger zum Nähen für Kinder perfekt geeignet und eine schöne Kuschelhose für den Winter.
Ich habe mir für meinen Sohn eine gefütterte Hose gewünscht, ihm war nur die Tasche wichtig. Genügend Platz sollte sie haben, um damit auch mal die ein oder andere Kleinigkeit in die Schule schmuggeln (An die Zucker-Polizei: Wir reden von kleinen Tierfiguren oder Karten, nicht von Süßigkeiten 😉 und in der Pause damit spielen zu können. Nach großem Schwur, WIRKLICH nichts im Unterricht aus der Tasche zu holen, hab ich mich breitschlagen lassen, die neue Hose mit einer Reißverschlusstasche auszustatten.
In diesem Beitrag erkläre ich euch, wie ihr eine einfache Reißverschlusstasche nähen könnt.
Hierfür habe ich einfach eine Pumphose nach dem kostenlosen Schnittmuster Happy Ben(te) von Happy Pearl genäht, die ich an die Maße meines Kindes angepasst habe. Er ist groß, aber sehr schlank, daher habe ich mir bei Hosen angewöhnt, das Schnittmuster in der Größe 146 zu wählen und am Bund sowie an den Beinen einfach auf die Größe 152 zu verlängern. Bei uns klappt das super.
Als Stoff kam ein Jeansstoff aus reiner Baumwolle zum Einsatz. Ich bin damit sehr glücklich. Wer sich allerdings einen leicht dehnbaren Stoff wünscht, sollte beim Stoffkauf auf einen leichten Elasthan-Anteil achten.
Futter aus leichtem Baumwollstoff
Bei uns in Barcelona wird es im Winter ja nicht so kalt wie in Deutschland. Gemütlich warm ist es im Winter aber auch hier nicht. Daher wollte ich der Hose gern ein Futter verpassen. Meine Vorstellung war lange ein Futter aus Flanell, da ich aber ewig nicht dazu gekommen bin, den Stoff zu bestellen und es in der Schule dann doch wieder sehr warm ist, habe ich mich letztlich für ein Baumwoll-Futter entschieden.
Eine Alternative wäre noch ein kuschelweicher Jerseystoff gewesen, aber mein Kind wollte auch lieber die Baumwolle, so dass mir die Entscheidung dann doch leicht fiel.
Um die Hose zu füttern, habe ich die Hose selbst zweimal genäht, also eine Hose aus Jeansstoff, eine zweite aus Baumwolle. Dabei habe ich zunächst aber weder den Bund noch die Beinabschlüsse beendet. Die Baumwollhose habe ich auf links gedreht und in die Jeanshose gesteckt. Die Stoffe liegen in der Hose als links auf links aufeinander und von innen ist das Futter von der rechten, der schönen Stoffseite aus zu sehen.
Am Bund habe ich beide Stoffe geklammert und gesteppt. Im Anschluss habe ich das Bündchen ganz normal angenäht, also den Bund der Hose in das zum Ring geschlossene Bündchen gesteckt und dieses gedehnt rechts auf rechts angenäht.
Den Bund mit Tunnelzug nähen
Da die Hose durch die Tasche, den Jeansstoff und die Fütterung bequem, aber etwas schwerer als beispielsweise eine einfache Jogginghose ist, habe ich am Bund zusätzlich ein Band angebracht. So kann sie bei Bedarf in der Weite reguliert werden und rutscht nicht.
Für die Beinabschlüsse habe ich den Saum zweifach nach außen geklappt und mit einem Garn in der Farbe des Futters gesteppt. Da mein Sohn sich einen gekrempelten Saum gewünscht hat, hatte ich der Hose in der Länge noch einige Zentimeter hinzugefügt und konnte den Saum nun noch einmal nach außen umklappen.
Das rote Futter gibt nun einen schönen Kontrast zur Jeansfarbe. Beim Nähen für Kinder finde ich solche Farbspielereien immer toll und gerade bei Jungenkleidung fehlt es mir bei unserer Größe oft schon an Farbe. Einen farblich abgesetzten Saum finde ich für 9-Jährige nicht zu (klein-)kindlich und er verleiht der Hose Pepp.
Welche Details mögen eure Kinder an selbst genähter Kleidung am liebsten?