Handytasche nähen – einfache Anleitung

Ihr wollt eine Handytasche nähen und sucht eine einfache Anleitung? Dann seid ihr auf meinem Nähblog genau richtig! Ich habe eine Anleitung für euch parat, die ihr schnell und einfach nähen, individuell gestalten und in der Größe nach Belieben anpassen könnt.

Handytasche selbstgenäht
Die Handytasche könnt ihr ganz nach Belieben gestalten. (Bild: Sabrina Werner)

Je nachdem, welche Farben und Stoffe ihr verwendet, ist die Handytasche für Jungen und Mädchen, Frauen und Männer, Jung und Alt geeignet. Ich wollte jedoch speziell eine Handyhülle für einen Teenager nähen und möchte euch zeigen, wie eine coole Handytasche für Jungen aussehen kann.

Was ihr für eine Handytasche benötigt:

Schnittmuster für Handyhülle erstellen

Zeichnung mit Maßen für Handytasche

Zunächst hab ich einen Grundschnitt mit diesen Maßen erstellt. Mit ihm erhaltet ihr eine Tasche, die bequem Platz für Handys bietet, die bis zu 11 cm breit und 18 cm hoch sind. Wünscht ihr euch mehr Platz, könnt ihr die Tasche einfach zur Seite oder nach unten hin verlängern.

Ihr könnt euch den Grundschnitt auf Papier oder Pappe aufzeichnen. So lässt er sich bei Bedarf vorab einfach ändern. Außerdem erhaltet ihr so ein Schnittmuster, das ihr immer wieder verwenden könnt. Eine Handyhülle ist beispielsweise auch ein schönes Mitbringsel und ein gern gesehenes kleines Geschenk. Außerdem könnt ihr die entstehende Tasche natürlich auch für viele weitere Dinge nutzen.

Nach diesem Grundschnitt bzw. den entsprechenden Maßen schneidet ihr euch den Innenstoff für die Handytasche, das Volumenvlies und den Oberstoff zu. Je dicker das Volumenvlies ist, desto dicker und weicher wird die Handytasche und desto besser ist das Handy geschützt.

Ich wollte ein Handytasche nähen, die das Handy gut im Rucksack schützt, aber auch beim Herunterfallen den Aufprall abfängt. Daher habe ich mich für das Hobbs Baumwoll-Vlies entschieden, das ich gern für weiche Taschen nutze.

Den richtigen Oberstoff finden

Als Oberstoff eignen sich die verschiedensten Stoffe. Ihr könnt im Grunde Webware jeder Art nutzen. Baumwollstoffe sind ebenso geeignet wie Jeans oder Canvas. Auch Outdoor-Stoffe oder beschichtete Baumwolle eignen sich wunderbar als Oberstoff für die Handytasche.

Jeans oder Canvas sowie Outdoorstoffe sind robuster als leichtere Baumwollstoffe und machen die Handytasche haltbarer. Baumwolle gibt dafür viel kreativen Raum für Patchwork oder für Applikationen. Die Handytasche, die ich euch zeige, habe ich im Crazy-Patchwork-Stil gestaltet.

Crazy Patchwork für einen coolen Look

Crazy Patchwork ist eine Technik, mit der sich auch kleine Stoffreste noch wunderbar für kreative Nähprojekte nutzen lassen. Ich haben für die Handytasche nur zwei Stoffe genutzt, ihr könnt beim Crazy Patchwork aber auch unendlich viele verschiedene Farben miteinander verbinden.

Beim Crazy Patchwork werden Stoffreste wild auf ein Vlies genäht. Wichtig ist dabei zu beachten, dass die Kanten immer gut verarbeitet werden beziehungsweise unterschlagen werden müssen. Daher ist es wichtig, dass ihr zu den zu unterschlagenen Kanten eine Nahtzugabe von 1,5 cm hinzurechnet.

Besonders schön wird das Crazy Patchwork, wenn man kleine Stoffschnipsel mit verwendet. Für diese Handytasche habe ich allerdings eher auf größere Streifen und Stoffstücke zurückgegriffen. Sie wirken weniger verspielt und sind daher etwas besser für einen Teenager geeignet.

Handyhülle nähen

Für das Crazy Patchwork gibt es die unterschiedlichsten Methoden. Die, die euch euch heute vorstelle, lehnt sich an die Quilt-as-you-go-Methode an. So wird der Oberstoff gleichzeitig gequiltet und erhält auch noch eine schöne Struktur. Nun aber zur Schritt-für-Schritt-Anleitung:

Ersten Streifen auf das Vlies nähen

Meinen Anfang bildet ein Streifen, den ich zunächst auf das Vlies nähe.

patchwork

Dabei verwendet ihr einfach einen normalen Geradestich.

quilt as you go

Weitere Streifen hinzufügen

Patchwork mit Stoffresten

Auf den so festgenähten ersten Streifen habe ich nun einen zweiten Stoffstreifen rechts auf rechts platziert und an der Kante angenäht. Klappt den Streifen nun um, und bügelt die Naht. Ihr könnt sie zusätzlich auch noch knappkantig absteppen.

Kleinere Stoffreste aufnähen

Habt ihr Stoffstücke, die nicht über die gesamte Breite reichen, näht ihr zunächst das erste Stück rechts auf rechts auf.

Stoffstreifen nähen

Dann platziert ihr das zweite Stoffstück rechts auf rechts auf dem schon angenähten Stoffstreifen. Die Kante zum bereits angenähten Stück schlagt ihr nach oben knapp ein. Dabei überlappen sich die beiden Stoffstücke, die einen Streifen ergeben sollen.

Nähen mit Stoffresten

Nun näht ihr zunächst die Längskante. Dann schlagt ihr beide Streifen so um, dass sie mit der rechten Stoffseite nach oben liegen.

patchwork

Die Kante, die ihr vorher eingeschlagen hattet, steppt ihr nun auf dem Vlies und über dem darunter liegenden Stoffstück überlappend ab.

So fahrt ihr fort, bis ihr die gesamte Oberseite mit Patchwork gestaltet habt. Schneidet über die Kanten des Vlieses ragenden Stoff sauber ab, sodass ihr einen sauberen Abschluss erhaltet.

Handyhülle nähen

Handyhülle mit Futter nähen

Oberstoff und Futter verbinden

Zunächst platziert ihr auf dem Oberstoff, den ihr mit dem Volumenvlies verbunden habt, die Gummikordel. So wie ihr es im Bild seht, zeigt die Schlaufe dabei nach unten, die offenen Enden könnt ihr an der oberen Kante feststeppen. So können sie nicht mehr verrutschen.

Nun legt ihr Oberstoff und Futter rechts auf rechts aufeinander. Näht nun beide aufeinander, dabei lasst ihr an einer Seite eine Wendeöffnung frei.

Wendet den Stoff nach außen und formt die Ecken zum Beispiel mit einem Essstäbchen aus. Schließt die Wendeöffnung mit der Hand oder mit der Nähmaschine. Da im nächsten Schritt ohnehin die Seiten gesteppt werden, könnt ihr auch die Nähmaschine wählen.

Knopf platzieren und Seitennähte schließen

Nun legt ihr die Tasche so vor euch hin, dass die Klappe nach oben zeigt. Das Futter liegt innen Klappt sie von unten bis dorthin nach oben, wo die Kanten abgeschrägt sind, also bis zum Anfang der Klappe. Nun schaut ihr, wie weit eure Gummikordel reicht und legt anhand dessen fest, wo ihr den Knopf annähen müsst. Markiert die Stelle und befestigt nun schon den Knopf. Das ist leichter, als wenn ihr ihn annäht, wenn die Tasche fertig ist.

Nun könnt ihr die Seitennähte schließen. Dabei klappt ihr die unterer Kante so wie gerade eben schon beschrieben nach oben und steppt sie knappkantig fest. Ist der Stoff unter dem Nähfuß sehr dick, könnt ihr euch behelfen, indem ihr unter die hintere Kante des Nähfußes ein dickeres Stoffstück schiebt und so die unterschiedliche Höhe ausgleicht.

Handytasche nähen
Handytasche - einfache Anleitung

Ergebnis genießen

Nun könnt ihr die Klappe nach unten klappen und die Handytasche mit der Gummikordel schließen.

Wenn ihr euch statt für Patchwork für einen Oberstoff aus einem Stück entscheidet, ist die Handytasche in kurzer Zeit genäht. Damit ist sie auch super als Last-Minute-Geschenk oder als kleine Wichtel-Aufmerksamkeit geeignet.

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