Nähbuch: Alles Jersey – Bodywear

Unterwäsche nähen ist viel einfacher als gedacht, wenn man die passenden Schnittmuster zur Hand hat. Daher möchte ich euch heute das Nähbuch „Alles Jersey – Bodywear“ von Swantje Wendt vorstellen, das ich mir gekauft habe, um Unterwäsche aus Jersey nähen und zugleich Stoffreste verarbeiten zu können.

Nähbuch zum Nähen mit Jersey
Swantje Wendt: Alles Jersey – Bodywear. EMF Verlag 2017.


Das Nähbuch* „Alles Jersey – Bodywear“ beinhaltet 15 Schnitte rund um das Thema Unterwäsche aus Jersey. Darunter sind verschiedene Slips, BHs und Tops, aber auch ein Body und Sportswear zu finden. Die Modelle sind so ausgelegt, dass für jede Figur von Größe 32 bis 44 ein passender Schnitt dabei ist. Bei den Slips hat man zum Beispiel einen String-Tanga, einen klassischen und einen High-Waist-Slip zur Auswahl.

Den einzelnen Nähanleitungen gehen 17 Seiten zu Nähgrundlagen voraus. Darin sind Informationen zum Jersey und seiner Verarbeitung, zur nötigen Näh-Ausrüstung, zur Arbeit mit den Schnittmustern und zum richtigen Messen voraus. Darauf folgen detaillierte Hinweise zu den Techniken. Auf 25 Seiten erklärt die Autorin beispielsweise, wie Verschlüsse verarbeitet werden, wie Gummibänder, Falzbänder und Belege verarbeitet werden.

Für Anfänger oder Fortgeschrittene geeignet?

Die technischen Hinweise sind natürlich besonders für Anfänger hilfreich und unerlässlich, um sich an das Nähen von Unterwäsche zu wagen. Viele Grundlagen und Wissen, das für das Nähen generell erforderlich ist, werden hier anschaulich erklärt.

Gleichwohl denke ich persönlich, dass die Nähanleitungen für einige Projekte deutlich über das Anfänger-Level hinausgehen und allein mit den Nähanleitungen nur schwer zu bewältigen sind. Dies trifft beispielsweise für das Spaghetti-Top mit Rückendetail zu.

Ich habe das Buch seit geraumer Zeit, bis jetzt aber nicht enträtseln können, wie die Träger auf der Rückseite gearbeitet werden sollen. Dies ist sehr schade, da das Top tatsächlich auf meiner Näh-Wunschliste steht. Dies hätte sich mit einer technischen Zeichnung, wie sie leider für keines der Schnittmuster vorhanden ist, leicht lösen lassen.

Unterwäsche und Sportwäsche nähen

Was ich aber regelmäßig nutze, sind die Schnittmuster für die Slips und Tops. Diese sind durchaus anfängerfreundlich. Was bei jedem der Schnittmuster beachtet werden sollte und leider immer wieder zu meines Erachtens nach unberechtigter Kritik an Designern und Schnitterstellern führt, sind individuelle Anpassungen. Das Selbstnähen ist ja vor allem deshalb von Vorteil, weil man eben keinen Industriemaßen entsprechen muss, sondern sich die Kleidung „auf die Haut“ schneidern kann. Das bedeutet aber eben auch, dass nicht jedes Schnittmuster für jeden sofort perfekt passt, sondern oft kleine Anpassungen notwendig sind. Daher ist es immer ratsam, erst einmal ein Probeteil anzufertigen und dann Anpassungen vorzunehmen, damit es wirklich perfekt sitzt.

Slip nähen

Ist das gelungen, braucht man wirklich nur wenige Schnittmuster und findet in dem Buch „Alles Jersey – Bodywear“ alles, um sich die Grundausstattung an Bodywear und Sportmode selbst zu nähen. Allein durch verschiedene Stoffe, Bänder, Verzierungen und Co. lässt sich dabei schon eine unglaubliche Vielfalt in den Kleiderschrank zaubern.

Fazit

Es ist schön, dass es mit „Alles Jersey – Bodywear“ ein Nähbuch gibt, das viele Schnittmuster für das Nähen von Unterwäsche enthält und damit die Suche nach Einzelschnitten entfällt. Auch die Hinweise zu den Techniken sind nicht nur für das Nähen von Unterwäsche hilfreich, sondern generell für das Nähen mit Jersey. Was ich mir von dem Buch noch gewünscht hätte, wäre eine größere Schrift und mir persönlich fehlen definitiv technische Zeichnungen.

Statt großer schöner Bilder der Modell aus einer Ansicht heraus, wäre für mich persönlich an manchen Stellen eine bebilderte Beschreibung zu den Nähanleitungen hilfreich gewesen. Zudem würde ich mir deutlichere Ansichten zu Sitz und Schnitt wünschen. Wenn das Besondere an einem Top beispielsweise seine Rückenansicht ist, möchte ich natürlich vor dem Nähen wissen, was ich mir da zaubern werde. Dies ist bei einigen Modellen andererseits aber auch gut gelungen.

So wurde beispielsweise beim Bandeau-BH und beim Slip auf Fotos mit Modell verzichtet. Dafür ist aber hervorragend zu erkennen, wie das Teil nach dem Schnitt aussehen wird. Wie es dann tatsächlich sitzt, ist ohnehin sehr individuell und muss von jedem selbst getestet werden bzw. hängt von vielen weiteren Faktoren, wie zum Beispiel der Brustform ab.

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