Einen Nahtreißverschluss einnähen, bringt so machen Nähanfänger an den Rande der Verzweiflung. Ich habe selbst die verschiedensten Methoden ausprobiert, bis ich eine gefunden habe, mit der das Ergebnis perfekt wird. Auf meinem Nähblog stelle ich sie euch vor und hoffe, auch euch gelingen damit im Handumdrehen verdeckte Reißverschlüsse.
Lange folgte ich den Empfehlungen, erst den Nahtreißverschluss einzunähen und dann die Naht zu schließen. Das Ergebnis hatte mich nie richtig überzeugt. Vor allem am unteren Ende entstanden unschöne Huckel oder der Reißverschluss war ein Stückchen zu sehen. Außerdem fiel es mir schwer, die Naht wirklich korrekt zu schließen. Irgendwann hab ich dann aber eine Lösung gefunden!
Ich schließe nun zuerst die Naht. Danach kann man den Nahtreißverschluss einnähen und erhält eine wunderbar stimmige Naht
1. Naht schließen
Zuerst versäubert ihr hierbei die Naht – entweder mit der Overlock oder mit dem Zickzackstich eurer Nähmaschine.
Anschließend schließt ihr die Naht bis zur Markierung, die im Schnittmuster hierfür zu finden ist. Der Reißverschluss ist länger als das Stück der Naht, das jetzt noch offen ist. Achtet darauf, den Faden an Nahtanfang und -ende gut zu sichern.
Jetzt bügelt ihr die Naht, dabei bügelt ihr die Naht und bügelt die Nahtzugaben sorgfältig auseinander. Eure Nahtzugabe sollte dabei so breit sein wie euer Reißverschluss bis zu den Zähnchen.
2. Nahtreißverschluss feststecken
Nun steckt ihr den Reißverschluss zuerst rechts und von der rechten Stoffseite aus gesehen fest (rechts auf rechts).
Der Nahtreißverschluss steckt jetzt also genau auf eurer Nahtzugabe.
3. Nahtreißverschluss einnähen
Im nächsten Schritt nehmt ihr einen normalen Reißschlussfuß und steppt den Nahtreißverschluss.
Kommt ihr am Schieber an, lasst ihr die Nadel im Stoff stecken. Dan schiebt ihr den Schieber vorsichtig am Nähfuß vorbei. Näht nun bis zum unteren Ende des Reißverschlusses. Achtet dort, wo die Naht bereits geschlossen ist, allerdings darauf, den Nahtreißverschluss nur auf der Nahtzugabe festzunähen.
Im nächsten Schritt öffnet ihr den Nahtreißverschluss, schiebt den Schieber also ganz nach unten. Bis ganz sich an ihn heran und ganz dicht an den Zähnchen näht ihr nun mit dem Spezialfuß für Nahtreißverschlüsse entlang. Für mich ist dieser Nähfuß unentbehrlich geworden und gehört mit zu den wichtigsten Tools beim Nähen. Ich habe ihn hier in Spanien in einem ganzen Nähfuß-Set erhalten. Ihr könnt den Nähfuß für verdeckte Reißverschlüsse* aber auch von Prym beziehen.
Wichtig dabei ist, dass ihr mit eurem Fingernagel die Zähnchen etwas nach außen klappt (hier im Bild nicht zu sehen, weil ich gerade die Kamera halte). Klappt ihr die Zähnchen um (das geht wirklich ganz einfach), kann der Nähfuß die Nadel so führen, dass sie ganz, ganz dicht neben den Zähnchen einsticht und der Nahtreißverschluss später wirklich nicht zu sehen ist.
Auf der Gegenseite geht ihr nun genauso vor. Beim Feststecken schließe ich zunächst den Reißverschluss, öffne ihn aber beim Steppen wieder. Auch auf dieser Seite näht ihr ihn zunächst mit dem normalen Reißverschlussfuß bis zum Ende. Mit dem Spezialreißverschluss näht ihr so nah wie möglich bis ganz nach unten an den Zipper heran.
Und so sieht euer Nahtreißverschluss von der Innenseite her aus.
Und so sieht euer verdeckter Reißverschluss von der Außenseite aus:
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