Eine Paspel ist ein tolles Detail, mit dem Kleidungsstücke einen Hingucker erhalten. Für elastische Kleidungsstücke, zum Beispiel aus Jersey, kannst du die herkömmliche Paspel auch einfach durch eine Fake-Paspel ersetzen. Damit erhältst du eine elastische Paspel, die du einfach verarbeiten kannst und für die du nichts weiter benötigst als ein paar Stoffreste.
Elastische Paspel – diese Optionen gibt es
Eine herkömmlichen Paspel aus Webware ist ein schönes Detail. Für elastische Kleidungsstücke ist sie aber nicht geeignet. Für diese benötigst du eine elastische Paspel. Ebenso wie herkömmliches Paspelband kannst du dir das Band für die elastische Paspel einfach selber machen.
Dabei gibt es verschiedene Optionen. Diese drei Varianten kommen in Frage:
- Anstatt einer „echten“ Paspel, bei der in der Mitte eine Kordel eingefügt wird, kannst du Jersey- oder Sweatshirt-Stoff nehmen und diesen einfach falten. Ragt die gefaltete Mitte ein wenig aus der Naht heraus, ist die Fake-Paspel herkömmlichem Paspelband täuschend ähnlich.
- Statt einer festen Kordel kannst du eine Jerseykordel nutzen. Wie dies funktioniert, kannst du in meiner Anleitung zum elastischen Paspelband nachlesen.
- Verwendest du statt einer Jerseykordel ein dünnes, rundes Gummiband, ist der Effekt gleichmäßiger. Allerdings finde ich diese Variante nur dann günstig, wenn die Paspel so breit sein soll, dass neben der eingefügten Gummikordel genügend Platz für den Nähfuß bleibt. Ansonsten befindet sich der Nähfuß beim Nähen direkt auf der Kordel und du kannst die Naht gar nicht korrekt schließen.
Ich habe mir für mein Raglanshirt ein dezentes Paspelband gewünscht, das nur wenige Millimeter aus der Naht herausblitzen sollte. Daher habe ich mich für das Nähen der Fake-Paspel entschieden.
„Falsche“ Paspel selber machen
Bevor du deine „falsche“ Paspel anfertigen kannst, musst du erst einmal wissen, wie lang sie werden soll. Ich habe daher die Naht, in die das Band später eingenäht werden soll, erst einmal ausgemessen.
Zu der ausgemessenen Naht gebe ich noch auf jeder Seite eine Zugabe von 1 cm hinzu. Insgesamt erhalte ich in meinem Fall eine Länge von 29 cm. Diese schneide ich aus dem gewünschten Stoff mit einer Breite von 3 cm zu.
Wünscht du dir eine Paspel, die breiter und auffälliger ist, kannst du dich natürlich auch für eine Breite von 4 cm oder sogar noch etwas mehr entscheiden. Außerdem solltest du bei der Wahl der Breite beachten, dass das Band später nur halb so breit ist und in die Naht eingenäht wird. Ich habe für mein schmales Paspelband eine Nahtzugabe von 1 cm beachtet. Ist deine Nahtzugabe breiter, sollte auch dein Paspelband entsprechend breiter sein.
Fake-Paspel nähen
Lege den zugeschnittenen Jerseystreifen nun so vor dich hin, dass die linke Stoffseite nach oben zeigt.
Falte den Streifen in der Mitte und stecke ihn an die Naht, aus der die Fake-Paspel herausblitzen soll. Beim Raglanshirt ist das die vordere Schulternaht. Dabei schließt die offene Stoffkante mit der Naht ab. Die Paspel-Mitte zeigt nach innen.
Die zwei Stofflagen, zwischen denen sich die Fake-Paspel befindet, zeigen rechts auf rechts aufeinander. Bei meinem Raglanshirt habe ich also zuerst das Vorderteil vor mich hingelegt. Zwischen Vorderteil und Ärmel habe ich an die Schulternaht die Paspel gesteckt.
Nun kannst du die Naht mit der Overlock nähen.
Im Anschluss blitzt auch schon die Fake-Paspel an den Schulternähten hervor. Ich habe mich mit der Paspel auf die vorderen Schulternähte beschränkt. Du kannst aber natürlich auch an den hinteren Schulternähten zusätzliche Akzente damit setzen.
Beim Raglanshirt musst du, hast du die Schulternähte vorn und hinten genäht, nun noch die Seitennaht schließen. Dabei solltest du darauf achten, dass das Paspelband in die richtige Richtung zeigt.
Beim Schließen der Seitennaht zeigt also die Paspelmitte nach unten. So legt sich die Paspel später schön an den Körper an.
Jetzt musst du nur noch dein Shirt fertignähen und schon erhältst du ein Kleidungsstück mit frechen Akzenten.