Jeansupcycling ist mehr als ein Trend. Es ist eine nachhaltige Möglichkeit, die Lieblingshosen am Leben zu halten. Oft stecken in den alten Jeans viele Erinnerungen und wem fällt es schon leicht, sich von wirklich gut sitzenden Hosen zu trennen? Schon lange hatte ich daher vor, mich an mein bisher größtes Upcycling Projekt zu wagen und eine Jeansjacke zu nähen.
So viel Stoff brauchst du für das Jeansupcycling
Bisher habe ich für das Jeansupcycling maximal ein bis zwei alte Hosen zur Verfügung gehabt. Das größte Projekt, das bislang daraus entstanden ist, war ein Rucksack. Dafür hatte ich außerdem viele kleine Reststücke verwendet und auch noch mit anderen Stoffen kombiniert.
Um die geplante Jacke aus Jeansstoff nähen zu können, war eindeutig mehr Stoff gefragt. Ich war dahingehend relativ entspannt, da mein Mann auf einen Schlag all seine alten Jeans aussortiert hat und ich recht viele Hosen zur Verfügung hatte. Benötigt habe ich für die Jeansjacke am Ende insgesamt vier Jeans. Davon sind zwar noch einige Reststücke übriggeblieben, aber weniger Stoff würde ich dennoch nicht einplanen.
Wie gut sich die alten Jeans verwenden lassen, hängt von den gewünschten Teilungen hab. Möchtest du die größten Stücke aber effektiv nutzen, ist schon einiges an Stoff erforderlich. Außerdem kommt es bei der Frage nach der Menge der alten Jeans auf deren Größe an.
Die Jeans, die ich zur Verfügung hatte, waren recht groß und ich konnte sie dementsprechend großflächig nutzen. Bei kleineren beziehungsweise engeren Jeans müsst ihr dagegen damit rechnen, kleinere Stücke zu einem Patchwork zusammenfügen zu müssen.
Das passende Schnittmuster für die Jeansjacke finden
Für das Jeansupcycling habe ich mir ein Schnittmuster gewünscht, das ein wenig vom klassischen Jeansjacken-Schnitt abweicht. Fündig geworden bin ich bei Schnittmuster Berlin und der Jacke Atlanta. Die Kapuzenjacke kommt sportlich daher. Sie ist mit großen, aufgesetzten Taschen ausgestattet und hat eine lässige Passform.
Besonders praktisch für das Jeansupcycling ist der Zweinaht Ärmel. Die dadurch schon von vornherein gegebene Teilung hat es mir deutlich einfacher gemacht, die alten Jeans zu verwenden. Ich konnte für die Ärmel einfach die Hosenbeine verwenden. An der ohnehin vorgesehenen Teilung konnte ich verschiedene Hosenbeine zusammennähen und musste keine weiteren Nähte hinzufügen.
Die einzige Änderung, die ich vorgenommen habe, war eine Teilung am Rücken. Auf Schulterhöhe habe ich eine Querteilung eingefügt, um für das obere Teil quer ein Hosenbein nutzen zu können. Ansonsten konnte ich die Jacke ohne Änderungen am Schnitt nähen.
Jeansjacke nähen: Auf die Details kommt es an
Mir war bei meiner Jeansjacke wichtig, das Upcycling sorgfältig umzusetzen. Ich wollte ein hochwertiges Kleidungsstück erhalten, das ich noch viele Jahre lang tragen kann. Außerdem hatte das Upcycling für mich einen hohen emotionalen Wert, schließlich handelte es sich um die alten Lieblingsjeans meines Mannes.
Jede einzelne Naht habe ich von außen noch einmal abgesteppt. Damit haben die Nähte nicht nur ein schönes Detail erhalten. Die Nahtzugabe bleibt dadurch auch nach dem Waschen schön flach, was sich auf das Tragegefühl auswirkt. Ein weiteres Detail, das meine Jeansjacke beim Nähen erhalten hat, sind Kontraste aus einem japanisch anmutenden Stoff.
Die aufgesetzten Taschen haben eine Kontrastkante erhalten. An den Seiten des Reißverschlusses habe ich jeweils ein abgesetztes Band aus dem blau-goldenem Baumwollstoff eingesetzt. Dies war besonders praktisch, da der Stoff jeweils eines Hosenbeins nicht für die gesamte Vorderteil-Hälfte gereicht hätte.
Durch das farbig abgesetzte Detail konnte ich neben dem Reißverschluss wunderbar andere Jeansstreifen nähen. Die Naht zwischen den verschiedenen Jeansstoffen wird von dem Baumwollstreifen bedeckt. Mit demselben Stoff habe ich die Kapuze gefüttert. So wirken die Kontraste harmonisch und finden sich an verschiedenen Stellen der Jacke wieder.
Komplett genutzt habe ich die vier alten Jeans für meine Jacke nicht. Es sind noch einige kleinere Reststücke übrig, aus denen nun sicher noch Buchhüllen und Täschchen nähen werde. Aus wirklich kleinen Stoffresten nähe ich dann sicher auch noch ein paar niedliche Taschen-Charms. Die sind auch perfekt, um sie an Schlüsselringen anzubringen und als kleine Nikolaus- oder Wichtelgeschenke weiterzugeben.
Meine Jeansjacke hat sich in der Zwischenzeit auch beim Tragen bewährt. Sie hat die perfekte Passform, um bequem zu sitzen und ist ideal für die Übergangszeit geeignet.