Linoldruck ist perfekt, um damit nicht nur Papier, sondern auch Stoff zu verzieren. Regelmäßig nutze ich selbst gemachte Platten oder Stempel, um damit T-Shirts oder anderen Stoff zu verzieren. Aber auch für wunderschöne Prints auf Paper und selbstgemachte Karten ist Linoldruck perfekt. Heute habe ich daher eine Anleitung für ein süßes Katzen-Motiv für dich parat.
Der große Vorteil an Linoldruck ist, dass du die damit entstandenen Platten immer wieder nutzen kannst. Ich habe daher nicht nur größere Motive im Einsatz, sondern mache immer wieder auch kleine Blätter und Blüten als Stempel, die ich ganz unterschiedlich nutze und auch immer wieder mit neuen Motiven kombinieren kann.
Material für den Linoldruck
Linoldruck ist mit einigen kleineren Anschaffungskosten verbunden. Gerade für den Einstieg gibt es aber praktische Sets, mit denen man sehr gut arbeiten kann.
Ich verwende derzeit die folgenden Materialien:
- Linolschneider-Set von Essdee* (Werbelink)
Gut geeignet, um mit dem Linoldruck anzufangen, wobei für größere Projekte auch Holzschnitt-Werkzeuge mit größerer Schnitt-Oberfläche zu empfehlen sind. - Weiche Linolplatten
Gibt es in mehreren Ausführungen, ich mag die SoftCut-Platten von Essdee* (Werbelink) gern, finde sie aber preisintensiv. Eine gute Alternative sind preisgünstigere Polymer-Platten* (Werbelink). Ebenfalls sehr gern nutzen wir Gummi-Stempelplatten* (Werbelink) für kleinere Projekte. - Linolwalze* (Werbelink) aus Hartgummi
Die Größe kommt auf eure Druckplatte an, ich mache eher kleinere Motive und nutze daher häufiger die kleinere Walze, wenn ihr mit größeren Druckplatten arbeitet, lohnt sich aber eher eine größere Walze, um die Farbe schnell und gleichmäßig verteilen zu können. - Linoldruckfarbe
Ich habe in diesem Durchgang die Linoldruckfarbe von Essdee verwendet, weil ich sie in einem Set erhalten habe, kann aber uneingeschränkt die Farben von Schmincke* (Werbelink) empfehlen. Bei beiden handelt es sich um Farben auf Wasserbasis. Der große Vorteil daran ist, dass sie sich bei Bedarf etwas verdünnen lassen. Für Linoldruck auf Stoff verwende ich dagegen die Textilprint-Farbe von Marabu* (Werbelink). Die hat sich bei mir in der Praxis sehr bewährt. Sie lässt sich nicht nur gut verarbeiten, sondern der Druck hält auch im Alltag das Tragen und Waschen gut aus. - ggf. Pergamentpapier* (Werbelink) oder Kohlepapier* (Werbelink) zum Übertragen des Motivs.
Zum Übertragen per Pergamentpapier ist auch ein Falzbein* (Werbelink) praktisch, aber nicht unbedingt notwendig. Die Anschaffung lohnt sich dann, wenn ihr ohnehin viel mit Papier bastelt.
Anleitung für den Linoldruck
1. Motiv übertragen
Für den Linoldruck kannst du das Motiv entweder direkt mit dem Bleistift auf die Platte aufzeichnen oder du überträgst es. Wie Letzteres funktioniert, zeige ich dir nun.
Zunächst benötigst du dein gewünschtes Motiv auf Papier. Dafür kannst du mein Katzen-Motiv nutzen, das ich dir gern zum Download kostenfrei zur Verfügung stelle.
Es geht aber natürlich auch jedes andere Motiv deiner Wahl. Du solltest lediglich darauf achten, dass es nicht zu filigran ist.
Nun kannst du das Motiv entweder direkt mit Kohlepapier übertragen. Dabei musst du bedenken, dass das fertige Linoldruck-Motiv dann spiegelverkehrt ist. Oder du nutzt zum Übertragen Pergamentpapier. Dabei erhältst du ein Motiv, das deinem Original entspricht, also nicht gespiegelt ist.
Zum Übertragen per Pergamentpapier legst du das transparente Papier einfach auf dein Motiv und hältst es gut fest oder fixierst es mit Washi-Tape. Dann zeichnest du mit einem Bleistift die Konturen nach. Dabei kannst du ruhig gut aufdrücken, damit nach dem Übertragen die Linien auf der Druckplatte gut zu sehen sind.
Im Anschluss legst du das Pergamentpapier umgedreht, also mit der Seite nach unten, auf der du gezeichnet hast, auf die Linoldruck-Platte.
Nun reibst du entweder mit der Fingerkuppe oder mit einem harten Gegenstand, wie zum Beispiel einem Falzbein (auch Burnisher Tool genannt) über das Motiv. Auf diese Weise wird die Farbe vom Bleistift auf die Druckplatte übertragen.
2. Das Schneiden des Motivs
Beim Schneiden des Motivs solltest du zunächst darauf achten, dass das Werkzeug gut in deiner Hand liegt. Der Zeigefinger liegt auf der langen Klinge. Auf diese Weise lässt sich das Werkzeug gut führen.
In einem ersten Schritt schneide ich die vorgezeichneten Linien mit einer v-förmigen Klinge aus.
Damit fahre ich also die Bleistift-Linien entlang. Hierbei solltest du darauf achten, dass du langsam und vorsichtig vorgehst und die Klinge immer von dir weg führst. Achte außerdem darauf, dass du die Linolplatte nicht so hältst, dass die zweite Hand vor der Klinge liegt. Die Fläche vor der Klinge sollte immer frei sein, auf diese Weise verhinderst du Verletzungen, solltest du doch einmal mit der Klinge abrutschen.
Im Anschluss kannst du die Fläche um das Motiv herum mit den u-förmigen oder breiteren Klingen abtragen. Ob du die Fläche tief genug abgetragen hast, erkennst du nach einem Probedruck. Dafür verteilst du Druckfarbe auf einer Palette (gut eignet sich auch eine Glas- oder Kunststoffplatte oder auch eine festere Kunststofffolie) und trägst die Farbe mit der Rolle auf die Linolplatte auf. Anschließend kannst du die Linolplatte auf Papier drücken. An den abgetragenen Stellen, an denen sich noch Farbe befindet, kannst du im Anschluss (und nach dem Reinigen des Motivs mit Wasser) noch einmal nacharbeiten.
3. Tipps zum Drucken
Bist du mit dem Motiv zufrieden beziehungsweise gibt es keine unerwünschten Stellen mehr, kann es ans Drucken gehen. Damit der Druck gut funktioniert, verteilst du am besten erst wenig Farbe auf der Palette. Diese Farbe verteilst du mit der Walze gleichmäßig auf dem Motiv.
Du solltest weder zu wenig noch zu viel Farbe verwenden. Die richtige Menge ist dabei aber auch ein wenig Erfahrungssache. Probiere am besten einfach aus, wie der Druck am besten funktioniert. Ich mache immer erst einmal ein paar Probedrucke, bevor ich das gewünschte Papier nutze oder auf Stoff drucke.
Du kannst mit der Farbmenge aber auch „spielen“, um abwechslungsreiche Ergebnisse zu erhalten. In meinem Katzendruck kannst du zum Beispiel erkennen, dass meine Katzen nicht komplett schwarz sind. Ich habe mir ein wenig Musterung und Schattenspiel gewünscht und daher die Farbe nicht gleichmäßig aufgetragen. Dies ist, wie ich persönlich finde, einer der Reize des Linoldrucks: Kein Druck wird gleich, je nachdem, wie viel Farbe man aufträgt oder ob man für den Auftrag vielleicht auch Stempelkissen nutzt, kann das Ergebnis ganz unterschiedlich werden.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren und vielleicht hast du sogar Lust, dein Ergebnis auf Instagram mit mir zu teilen. Dort findest du mich unter @sabrinamanomania.
*Hinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate Links. Ich bekomme von meinem Affiliate-Partner eine kleine Provision, wenn du über die Links etwas bei ihm bestellst. Für dich ändert sich dabei nichts am Preis und dir entstehen keine Nachteile. Mir helfen die Einnahmen bei der Finanzierung meines Blogs. Dabei beruhen meine Empfehlungen auf meinen eigenen Erfahrungen.
Linoldruck erinnert mich erst mal an verletzte Finger und Hände, die ich verpflastern muss. Aber ich mag diese Variationen sehr und deine Katze ist in allen Varianten wunderschön gelungen. Könnte ich mal wieder versuchen, danke fürs Anstupsen! LG Ingrid
Liebe Ingrid,
ich freue mich sehr, dass dir meine Katze gefällt! 🙂 Uih, die verletzten Finger sind tatsächlich ein Thema, man muss wirklich aufpassen, aber ich mag das irgendwie auch, man muss einfach ganz bei der Sache sein und wird immer wieder mit einem tollen Ergebnis betont, das aber immer auch ein bisschen anderes ist, als geplant.
Liebe Grüße,
Sabrina