Gerade für den Herbst ist Nicki ein wunderbarer Stoff zum Nähen. Er fühlt sich weich, warm und kuschelig an und kommt in intensiven Gute-Laune-Farben daher. Ich habe heute daher eine paar Tipps für euch parat, wenn ihr mit Nicki nähen möchte.
Was ist Nickistoff?
Nicki ist ein Florgewebe, also ein Stoff, der an der Oberfläche feine Härchen besitzt. Durch einen in einen Strickstoff mit eingearbeiteten Florfaden erhält Nicki eine plüschige, samtige Oberfläche. Vom Samt unterscheidet sich Nicki darin, dass Samt gewebt wird, es sich bei Nicki dagegen um Maschenware handelt.
Nicki besteht in der Regel aus Baumwolle mit einem Polyesteranteil. Ich achte darauf, dass letzterer möglichst gering ausfällt. So hat der royalblaue Nickistoff, den ich bei Stoffe Hemmers * gekauft habe, einen Baumwollanteil von 90 Prozent und einen Polyesteranteil von 10 Prozent. Nicki ist aber auch als reiner Baumwollstoff erhältlich, beispielsweise bei Stoff & Stil oder Siebenblau.
Nicki vorbereiten und zuschneiden
Da Nicki aus Baumwolle besteht oder einen großen Baumwollanteil hat, solltet ihr den Stoff vorher auf jeden Fall waschen. So verhindert ihr, dass später das fertige Kleidungsstück einläuft. Da Nicki stark fusseln kann, könnt ihr den Stoff vorher versäubern, um eure Waschmaschine zu schonen.
Beim Zuschneiden müsst ihr auch die Strichrichtung achten. Nicki ist ein kurzfloriger Stoff. Daher wird er „gegen den Strich“ zugeschnitten. Welche Richtung das ist, erkennt ihr ganz leicht beim Drüberstreichen. Streicht ihr „mit dem Strich“, gleitet die Hand ganz leicht über den Stoff. Streicht ihr „gegen den Strich“, fühlt ihr dagegen etwas Widerstand, weil sich die Härchen sträuben.
Beim Zuschneiden legt ihr euren Stoff also so, dass der Pfeil des Schnittmusters, der den Fadenlauf angibt „gegen den Strich“ zeigt. Auf jeden Fall solltet ihr aber darauf achten, dass ihr die Teile in der gleichen Strichrichtung zuschneidet, das ansonsten beim fertigen Teil Unterschiede zu sehen sind.
Nähen mit Nicki
Nicki ist ein dehnbarer Stoff und benötigt deshalb dehnbare Nähte. Ihr näht ihn also entweder mit der Overlock oder mit einem dehnbaren Stich eurer Nähmaschine. Das kann der Dreifachgeradstich sein, aber auch ein schmaler Zickzackstich. Näht ihr nicht mit der Overlock, solltet ihr die Nähte vor dem Nähen gut mit einem Zickzackstich versäubern. So verhindert ihr, dass der Stoff stark ausfusselt und dass sich die Ränder wie bei Jersey einrollen.
Nach dem Nähen freut sich eure Nähmaschine bestimmt, wenn ihr den Fusseln mit Pinsel oder Staubsauger zu Leibe rückt. Habt ihr eure Nähmaschine vorher noch nicht gereinigt, schaut am besten in die Bedienungsanleitung. Da steht genau drin, wie ihr bei eurem Modell dabei vorgeht und was ihr beachten müsst.
Passende Schnittmuster für Nickistoffe
Nicki ist für das Nähen für Erwachsene und Kinder gleichermaßen geeignet. Ich habe daraus ein Damenshirt für den Übergang und eine schöne Kapuzenjacke für meinen Jungen genäht. Auf die Idee bin ich aber nur gekommen, weil ich selbst mal eine schöne, bequeme und kuschelige Kapuzenjacke aus Nicki hatte und sie wirklich getragen habe, bis sie mir quasi vom Leib gefallen ist.
Die Kapuzenjacke habe ich nach dem Schnittmuster für die Kapuzenjacke „Kim“ von Pattydoo genäht.
Auch für andere Homewear ist Nicki hervorragend geeignet. Ich nähe aus Sweat und Jersey für mich selbst zum Beispiel gern weite, bequeme Hosen nach einem ganz einfachen Schnitt von Ottobre Design. Schick kann aber auch eine sportliche Blazerjacke aus Nicki aussehen. Schnittmuster hierfür findet ihr beispielsweise bei Makerist.
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