Bestimmt ist euch auch schonmal ein Reißverschluss kaputt gegangen, oder? Einen Reißverschluss reparieren kann sehr kompliziert sein. Mittlerweile gibt es Reparatursets, aber auch ohne ein solches Set kann man einen Reißverschluss reparieren und so Taschen und Co. doch noch retten.
Normalerweise nehme ich kaputte Reißverschlüsse als normale Gebrauchserscheinung hin. Vor einiger Zeit hat es jedoch einen recht neu genähten Rucksack erwischt. Obwohl er erst wenig in Gebrauch war, ist der Reißverschluss kaputt gegangen. Eigentlich wollte ich den Rucksack schon komplett auseinanderschneiden, doch dann habe ich entdeckt, dass es Reißverschluss-Reparatursets gibt. Als ich sie mir genauer angeschaut habe, ist mir dann aber doch noch eine Idee gekommen, mit der sich der Reißverschluss auch ohne Reparaturset reparieren lässt.
Hinweis: Wie so oft beim Nähen gibt es viele unterschiedliche Methoden, einen Reißverschluss zu reparieren. Am schönsten ist es immer, wenn man den alten Reißverschluss einfach heraustrennen und ersetzen kann. Die Methode, die ich euch heute zeige, ist geeignet, wenn nur der Zipper kaputt ist und es sich nicht um einen teilbaren Reißverschluss handelt, das heißt, das Ende muss geschlossen werden können.
Diese Materialien benötigt ihr, um einen Reißverschluss mit einem neuen Zipper zu versehen:
- Zipper für Endlos-Reißverschluss (ich habe einfach einen Zipper aus einem Endlosreißverschluss-Set* verwendet, das ich da hatte) oder ihr nutzt Zipper, wie ihr sie in einem Reparatur-Set* erhaltet. Wichtig ist in beiden Fällen, dass der Zipper die richtige Größe für die Reißverschluss-Zähnchen hat.
- scharfe und spitze Schere oder Zange (ich nehme in solchen Fällen auch gern eine scharfe Fadenschere*)
- Faden, Nadel und einen Stoffrest (ca. 4 x 4 cm)
Zähnchen heraustrennen
Im Fall meines Rucksackes war das Ende des Reißverschlusses fest vernäht. Daher musste ich ihn erst einmal kaputt machen, um ihn reparieren zu können. Dafür werden ganz einfach am untersten Ende ein paar Zähnchen herausgelöst. Das geht mit einem Knipser, einer scharfen Schere oder auch einer Zange.
Es müssen so viele Zähnchen herausgelöst werden, dass der neue Zipper mühelos aufgeschoben werden kann.
Zipper auffädeln – das Schwierigste beim Reißverschluss reparieren?
Nun kommt der neue Zipper dran. Wenn ihr Endlosreißverschlüsse nutzt, wisst ihr, dass das Aufziehen manchmal eine ganz schöne Fummelei sein kann. Das ist auch beim Reparieren nicht anders.
Den Zipper schiebe ich erst auf eine Seite des Reißverschlusses. Hier lässt er sich meistens leicht einfädeln.
Nun kommt die zweite Seite dran.
Einen Trick gibt es hierbei nicht. Wichtig ist, dass die erste Seite gut greift und ihr den Zipper gut festhaltet. Dann schiebt ihr die Zähnchen auf der anderen Seite vorsichtig in den Schieber. „Greifen“ die Zähnchen, haltet ihr den Reißverschluss unter dem Zipper fest und könnt den Zipper nach oben ziehen. Das Schwierigste ist damit schon erledigt.
Stopper nähen und Loch „stopfen“
Jetzt habt ihr natürlich ein Loch klaffen, wo ihr die Zähnchen entfernt habt. Außerdem kann der Zipper hier wieder herunterrutschen.
Das lässt sich aber ganz einfach lösen. Ich nähe zunächst einen „Stopper“ per Hand genau dort, wo der intakte Reißverschluss endet. Das ist genau über dem Loch. Dafür steche ich die Nadel auf einer Seite der Zähnchen herein und auf der anderen wieder heraus. So nähe ich eine Art Schlaufe, die einerseits die Zähnchen an dieser Stelle zusammenhält und andererseits das Abrutschen des Zippers verhindert.
Die Öffnung lässt sich schließen, indem ihr ein Stoffstück wie eine Gürtelschlaufe darüber näht.
Ich habe hierfür, passend zu meinem Patchwork-Rucksack, einfach ein Stück Jeansrest genommen. Zugegeben, das sieht etwas wild aus und ist beispielsweise für schickere Taschen oder Kleidungsstücke nicht geeignet. Doch auch bei diesen lässt sich das Problem leicht lösen, indem ihr einen Lederrest nutzt oder ein farblich passendes Stoffstück und die Enden wie beim Nähen von Gürtelschlaufen unterklappt. Bei Kleidungsstücken ließe sich die Schlaufe je nach Ort und Stelle auch noch mit einer kleinen Perle oder Ähnlichem verzieren, sodass es überhaupt nicht mehr so aussieht, als würde es sich um eine Reparatur handeln.
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