Seit vier Jahren nähe ich nun schon nahezu jedes Kleidungsstück (ausgenommen dicke Winterjacken) für meinen Sohn selbst. Nun ist aber die Zeit gekommen, in der er selbst aus der größten Kindergröße rausgewachsen ist. Also habe ich mich in den vergangenen Monaten auf die Suche nach neuen Schnitten gemacht und verrate euch, welche davon bei uns derzeit am besten ankommen.
Bevor ihr euch auf die Schnittmusterliste stürzt aber ein kleiner Hinweis: Genauso wie bei uns Erwachsenen, sind auch bei Kindern und Teenagern die Körper vollkommen unterschiedlich. Mein Sohn ist riesig, dafür aber schmal. Schnittmuster, die für uns gut funktionieren, müssen daher noch lange nicht bei jedem anderen Teenie gut passen. Wer für Teenager nähen möchte, sollte daher am besten erstmal ausprobieren, was gut funktioniert und mit dem Maßband gewappnet sein, um Anpassungen an den Schnitten vorzunehmen. Was ich jeweils geändert habe, schreibe ich euch mit dazu.
Hosen für Teenager nähen
Bei uns haben Pumphosen jahrelang zur Grundausstattung gehört. Schnell und einfach zu nähen, super bequem und für viele Stoffe geeignet. Selbst für größere Kinder fand ich die Pumphosen noch genial. Ich habe sie beispielsweise oft aus leichtem Cord genäht und mit einer Cargotasche oder mit einer Blasebalgtasche ausgestattet. Die Kombi hat mein Kind geliebt.
Mit dem Eintritt ins Teenager-Alter ließ sich das Schnittmuster irgendwann aber wirklich nicht mehr sinnvoll anpassen und verlängern. Daher waren wir im Sommer plötzlich ganz fix auf eine Alternative angewiesen.
Von Shorts zu langer Sommerhose
Gelandet sind wir für Bermudas und kurze Hosen bei der Kinderhose Louis von Pattydoo*. Ich war mir anfangs nicht sicher, ob ich überhaupt noch ein Kinder-Schnittmuster kaufen sollte. Allerdings finde ich, dass die Schnittmuster von Pattydoo immer recht groß und vor allem weit ausfallen. Daher habe ich den Sprung ins kalte Wasser gewagt und bin im Nachhinein sehr froh darüber. Genäht habe ich aus dem Schnittmuster für den Sommer eine kurze Hose aus leichtem Jeansstoff und eine Bermuda aus einem Leinen-Mischgewebe. Beide wurden hoch und runter getragen und als sie mit dem Herbst in den Schrank wandern sollten, gab es große Diskussionen. Daher habe ich den Schnitt kurzerhand verlängert und noch zwei lange Hosen aus leichter Webware daraus genäht. Das hat wunderbar funktioniert und mit einer Tasche versehen, können sich die Hosen durchaus sehen lassen.
Meine Stoffempfehlungen für die Hose „Louis“ von Pattydoo:
- Leinenstoffe** (Halbleinen aus Leinen und Baumwolle funktioniert bei uns super)
- Baumwoll-Popeline
- Waffelpiqué** (auch für Schlafanzughosen und als Homewear super)
- leichte Jeansstoffe (zum Beispiel Hemdenjeans)
- Baumwoll-Flanell**
Änderungen habe ich an dem Schnittmuster in der Weite vorgenommen. Außerdem war der Schnitt bei uns viel zu tief. Ich habe ihn also ein wenig nach oben versetzt, was mit dem Wegnehmen der Weite gut funktionierte. Nun sitzt die Hose immer noch sehr locker, der Schritt ist immer noch recht tief und die Hose hat die perfekte Bequemlichkeit.
Jogginghose für Jungen
Jogginghosen habe ich bisher nach dem Burda-Schnitt „Jogginghose #9300A“ genäht. Nachdem ich den Schnitt aber schon vor zwei Jahren vergrößert und ausgereizt habe, bis die Passform wirklich an ihre Grenzen gelangte, habe ich mich an den Männerschnitt gewagt.
Nach dem Erfolg mit dem Bermuda-Schnitt habe ich mich hierbei für die Jogginghose Alex von Pattydoo* entschieden. Noch beim Nähen war ich geschockt. Das Teil sah erstmal aus wie ein riesiger Sack. Am Ende hat sie aber tatsächlich perfekt gepasst. Genäht habe ich Größe M (brav nach Schnitttabelle und Hüftweite), von der Weite her hätte Größe S aber sicherlich gepasst. Besonders gefallen dem Junior die Taschen mit Reißverschluss und die Hose ist super bequem.
Oberteile für Jungen nähen
Bei den Oberteilen setzen wir ebenfalls hauptsächlich auf Pattydoo. Mittlerweile sind wir bei den Männerschnittmustern angelangt und nutzen hier die Shirt- und Hoodie-Schnittmuster. Ein absoluter Renner sind bei uns Hoodies mit Teilungen. Ein Schnittmuster, das mit Teilungen daherkommt, ist der Freestyle-Hoodie „Mika“, den ich nochmal um eine Größe vergrößert habe. Teilungen nehme ich aber auch gern selbst vor, indem ich einfach das jeweilige Schnittteil kopiere und entsprechend zerschneide. Perfekt, um Sweatshirt-Reste zu verarbeiten.
Ein weiteres Muss ist bei uns die Sweatshirt-Jacke Jordan von Pattydoo. Wir haben viele Winter durch die Kinderversion des Schnittmusters genutzt, nun sind wir bei der Männerversion in Größe M angelangt. Ich nähe die Sweatshirt-Jacke gern aus folgenden Stoffen:
- Sweatstoff oder French Terry**
- Baumwoll-Fleece**
- Nickistoff** aus Baumwolle
Beim Nickistoff handelt es sich meistens um keine reine Baumwolle, sondern in der Regel ist ein geringer Anteil Polyester enthalten. Das hat sich für uns aber trotzdem bewährt und es ist einer der wenigen Stoffe, bei denen ich eine Ausnahme mache. Ansonsten setzte ich bei Fleece und Sweatstoffen auf Baumwolle.
Ein Schnittmuster, das für uns hier in Barcelona für nahezu das ganze Jahr gut geeignet ist und das zu unseren absoluten Lieblingen gehört, ist das Leinenhemd 06/2011 #138 von burda style*.
Das Hemd ist einfach zu nähen und kommt ganz schlicht ohne Knöpfe daher – perfekt für den legeren Teenie-Look. Genäht habe ich es in diesem Beispiel aus weichem Flanell, für den Sommer ist Leinen für den Schnitt perfekt.
Derzeit testen wir noch einige andere Männerschnitte und ich werde euch auf dem Laufenden halten, welche bei uns am besten funktionieren. Vielleicht habt ihr auch auch noch ein paar Tipps für uns parat? Ich freue mich, wenn ihr mir dazu ein Kommentar da lasst.
*Sämtliche Schnittmuster habe ich selbst gekauft. Es handelt sich also um unbezahlte Werbung, die Verlinkung der Schnittmusteranbieter erfolgt aus redaktionellen Gründen.
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