Sommertop nähen – Schnittmuster aus der Patrones

Ein Sommertop nähen – oder zwei oder drei – das steht schon lange bei mir an. Am besten aus Stoffresten, die für Kleider und Co. nicht mehr reichen, denke ich mir schon seit ein paar Wochen. Trotzdem hat es mir ein wenig an Inspirationen gefehlt. In der neuen Ausgabe der Nähzeitschrift Patrones gab es dann aber das passende Schnittmuster.

Als ich den Schnitt von dem Top gesehen habe, habe ich sofort an einen Stoffrest gedacht, den ich von einer Sommerhose übrig hatte, die ich mir im letzten Jahr genäht habe. Eine luftige, weite Hose „Laia“ aus einem Viskose-Leinen-Stoff.

Zweiteiler statt Jumpsuit nähen

Im Moment stehen Jumpsuits hoch im Kurs und auch noch auf meiner Nähliste, praktisch sind sie im Alltag aber nicht immer. Daher finde ich zweiteilige Outfits eine schöne und gleichzeitig bequeme Alternative. Wenn Ober- oder Unterteil ohnehin schon genäht sind, so dachte ich zumindest, hat man im Handumdrehen außerdem ein komplettes Outfit fertig.

Sommertop nähen

Dass das beim Nähen leider nicht immer so fix klappt, wisst ihr bestimmt auch zur Genüge. Bei dem Top mit Schrägband und Schlitz am Rücken, sollte es eigentlich ganz schnell gehen mit dem Nähen. Wäre da nicht die Sache mit dem neuen, noch nicht angepassten Schnittmuster.

Die Patrones ist eine spanische Nähzeitschrift. Kleidung zu kaufen ist für mich hier in Spanien ein Ding der Unmöglichkeit, die Größen sind einfach sehr unterschiedlich und meine Proportionen definitiv nicht für spanische Maßtabellen geeignet. Daher habe ich vor dem Zuschneiden des Stoffes auch bei diesem Schnitt nochmal sorgfältig meine Maße genommen und brav nach Maßtabelle genäht – was dann bestimmt 2 Größen größer war, als ich tatsächlich gebraucht hätte. Generell hätte mich das beim Top vielleicht gar nicht gestört, immerhin sollte es ja schön luftig ausfallen. Allerdings waren die Armausschnitte ein Katastrophe – riesig groß und abstehend. Das konnte so nicht bleiben.

Glücklicherweise hatte ich in weiser Voraussicht alles anprobiert, bevor ich das Schrägband angebracht habe. Also habe ich einfach noch Abnäher in die Armausschnitte gebastelt, die zur Brust hin auslaufen. Damit sitzt das Top deutlich besser als vorher und auch das Problem mit den übergroßen Armausschnitten ist gelöst.

Schlitz mit Schrägband versäubern

Am Rücken wird das Top mit einem Schlitz gearbeitet. Das ist, wie ich finde, eine sehr schöne Lösung und eine praktische Alternative zum Reißverschluss. Daher habe ich euch noch ein paar Fotos davon geschossen, wie ich den Schlitz genäht habe.

Schlitz mit Schrägband

Erst einmal wird das Schrägband rechts auf links, also mit der schönen Seite auf die hintere Stoffseite gesteckt. Ich habe das Schrägband an dieser Seite zunächst mit einem Geradstich bis ca. 1 cm unter dem Schlitzende genäht.

Schrägband nähen

Am Schlitzende angekommen, lasst ihr die Nadel im Stoff stecken und hebt den Nähfuß. Dreht den Stoff und das Schrägband so, dass es einen 90°-Winkel zum Schlitz bildet. Nun näht ihr wenige Stiche quer zum Schlitz.

Schlitz mit Schrägband versäubern

Hebt den Nähfuß erneut und dreht das Schrägband so, dass es nun auf der zweiten Kante des Schlitzes liegt. Dann könnt ihr bis zum Ende nähen.

Schlitz einschneiden

Ist das Schrägband auf der linken Stoffseite angenäht, macht ihr am Schlitzende zwei Einschnitte, die genau vom Ende des Schlitzes bis zur Ecke der Naht reichen. Achtet dabei darauf, das Schrägband nicht mit einzuschneiden und auch die Naht nicht zu verletzen.

Schrägband anbringen

Klappt das Schrägband um und steckt es auf der Vorderseite fest. Formt dabei die Spitze am unteren Schlitzende gut aus. Nun könnt ihr das Schrägband knappkantig von der rechten Stoffseite aus annähen.

Schlitz mit Schrägband

Und fertig ist der Schlitz!

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