Jeans flicken, das funktioniert manchmal wunderbar mit hübschen Applikationen oder mit Visible Mending. Das sind aber eher Methoden, die für Kinder- oder Damenjeans geeignet sind und weniger für Herrenjeans, die auch noch alltagstauglich bleiben sollen. Auch für größere Reparaturen eignen sich diese Methoden weniger. Man kann aber sogar eine Jeans im Schritt reparieren, ohne dass dies großartig auffällt. Eine mögliche Methode möchte ich euch dafür heute vorstellen.
Hinweis: Für die Methode, die ich verwendet habe, um den Schritt komplett auszubessern, habe ich aus der langen Hose zugleich eine kurze Hose gemacht. Die Methode funktioniert auch mit einer langen Hose, ist dann aber sicher etwas aufwendiger.
Die zu reparierende Hose war im Schritt komplett kaputt.
Hier klaffte ein großes Loch, das man nicht einfach unauffällig wieder schließen konnte. Bisher habe ich in diesem Bereich einfach die Stopfnadel geschwungen, bei dieser Hose hatte die Zerstörung dafür aber bereits zu große Ausmaße angenommen. Die Idee meines Mannes: den Bereich einfach komplett auswechseln. Nach einigem Überlegen habe ich das tatsächlich gemacht und war am Ende überrascht, wie schnell und einfach es ging und vor allen Dingen wie gut das Ergebnis geworden ist.
Jeans flicken und kürzen – Schritt für Schritt erklärt
In einem ersten Schritt habe ich die langen Hosenbeine kurz über Kniehöhe abgeschnitten. Zum einen konnte ich so den Stoff vom Hosenbein verwenden, der farblich natürlich genau passte. Zum anderen ist damit das Flicken der Jeans etwas einfacher möglich.
Nachdem ich die Innenbeinnaht aufgeschnitten hatte, habe ich hinten an der Hose an der Innenkante noch ein Stück herausgetrennt. In diesem Stück war die Jeans auch zerrissen. Zum Hosenbein hin waren es auf jeder Seite rund 9 cm, oben in der Mitte war das Stück rund 10 cm breit. Dieses herausgetrennte Stück habe ich als Vorlage genutzt und daraus zwei genau passende Stoffstücke aus dem Hosenbein der Jeans geschnitten (gegengleich und mit jeweils 1 cm Nahtzugabe).
Beide neu zugeschnittene Stoffstücke habe ich rechts auf rechts gelegt und zusammengenäht (dort, wo das herausgetrennte Stück ebenfalls zusammengenäht war). Die Kante habe ich von rechts noch zweifach abgesteppt, wie bei Jeansnähten üblich.
Nun habe ich das neu zugeschnittene und in der Mitte genähte Stoffstück rechts auf rechts an die hintere offene Hosennaht gesteckt. Dabei ist besonders wichtig darauf zu achten, dass die Mittelnähte der Hose und des Flickens genau aufeinanderpassen (was mir in diesem ersten Versuch nicht perfekt gelungen ist)
In diesem Schritt sieht der geflickte Bereich doch recht groß und auffällig auf. Beim Tragen ist dieser Bereich aber überhaupt nicht zu sehen.
Nun müssen noch die Innenbeinnähte geschlossen werden. Danach habe ich die unteren Beinnähte gesäubert und die Hosenbeine umgenäht. Und schon ist die Jeans repariert gewesen.
Beim nächsten Mal werde ich mich an einer langen Jeans versuchen. Habt ihr Erfahrungen damit, wie die sich am besten flicken lassen?