Näht ihr nur oder flickt ihr auch? Beim Nähen gehört das Flicken, Reparieren, Umnähen, Upcyceln etc. fast automatisch mit dazu, oder? Vor allem, wenn man für Kinder näht und kaputte Knie und zu klein gewordene Pullis und Shirts zum Alltag gehören. Mir ist es um die Stoffe oft viel zu schade. Ich gebe die Kleidungsstücke auch gern weiter, aber wenn gerade niemand etwas braucht oder es sich um besonders lieb gewordene Stoffe handelt, versuche ich oft, sie weiterzuverarbeiten, beispielsweise zu Restepullis.
Kleidung, die wir wirklich gern tragen, flicke ich außerdem auch so lange, bis es wirklich nicht mehr geht. Ein solches Reparaturprojekt, habe ich euch in meinem letzten Artikel gezeigt, in dem es darum ging, wie man eine Jeans flicken kann, die im Schrittbereich gerissen ist.
Ich möchte den Nähplausch am Sonntag in diese Woche aber gern noch nutzen, um euch ein weiteres Upcycling-Nähprojekt vorzustellen.
Restepulli nähen
Mein Junior ist in den letzten Monaten aus einigen Shirts und Pullis rausgewachsen, hatte aber die Farben und die Motive unglaublich gern. Also habe ich aus insgesamt drei Kurz- und Langarmshirts einen Restepulli gezaubert. Genutzt habe ich dafür das Schnittmuster für den Freestyle Hoodie Mika von Pattydoo. Das Schnittmuster kommt auch schon mit einer Vorlage für Teilungen daher, ich habe mich aber dagegen entschieden, da ich gern das Motiv bewahren wollte.
Auf der Vorder- und Rückseite bin ich dabei ähnlich vorgegangen. Ich habe vom Vorderteil der Shirts das größte Rechteck herausgeschnitten, das ich erhalten konnte. Ergänzt habe ich es rechts und links sowie oben und unten mit kleineren Rechtecken und Quadraten. Dabei habe ich darauf geachtet, dass es sich um die gleichen Farbtöne handelt. Durch den auf diese Weise vergrößerten Stoff hatte ich genügend Fläche zusammen, um nun einen Hoodie in größerer Größe zuzuschneiden.
Ich habe also im Prinzip im Patchwork-Stil zunächst zwei Stoff-Rechtecke gezaubert, aus denen ich Vorder- und Rückenteil des Hoodies neu zugeschnitten habe.
Auf diese Weise konnte ich also das coole Motiv vom Original-Panel* erhalten.
Bei den Ärmeln habe ich das Vor- und Rückteil von einem alten Shirt genutzt und es durch einen schwarzen Jersey-Streifen ergänzt. Neu sind die Bündchen, für die musste ich tatsächlich neuen Stoff zuschneiden und habe mich für Schwarz als Kontrastfarbe entschieden. Als kleine Schwierigkeit hat sich die Kapuze herausgestellt, irgendwie braucht man dafür letztlich immer mehr Stoff als eigentlich angenommen. Dafür habe auf einer Seite dann die Vorderseite von einem Shirt verarbeitet, das ich ebenfalls mal aus einem Panelstoff genäht hatte.
Da die Kapuze aus zwei Teilen und einem Mittelstreifen besteht, war auch hier das Upcycling letztlich gut möglich.
Stoffverbrauch für den Restepulli
Mit dem Ergebnis sind wir super zufrieden – ich, weil ich die heiß geliebten Shirts noch einmal weiterverarbeiten konnte und der Junior, weil er sie so noch eine Weile anziehen kann, trotzdem aber ein ganz neues Kleidungsstück erhalten hat.
Vielleicht interessiert euch in Zusammenfassung nochmal der Stoffverbrauch? Ich habe letztlich drei alte Shirts (2 Langarm, 1 Kurzarm) verbraucht, ganz wenige Zentimeter schwarzen Jerseystoff zusätzlich verwendet (für die Ärmel) und neuen Bündchenstoff* verwendet. Recht viel Stoff also für einen einzigen Hoodie, aber ich bin glücklich, dass die alte Kleidung nicht in die Kleiderkammer oder gar in den Müll musste und so sicher mindestens noch ein, wenn nicht sogar zwei Jahre Verwendung findet.
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