Spitzenstoff: Tipps für das Nähen mit Spitze

Spitze verleiht Kleidung sofort das besondere Etwas. Sie macht aus einem schlichten Shirt einen eleganten Hingucker. Mit Spitzenstoff lassen sich außerdem zauberhafte Kleider kreieren. Was ihr dabei beachten müsst und welche Tipps euch beim Nähen helfen, verrate ich euch heute auf meinem Nähblog.

Tipps zum Nähen mit Spitze auf dem Nähblog

Spitzenstoff kaufen

Eines vorneweg: So edel sie auch wirkt, Spitze zu verarbeiten ist gar nicht schwer, wenn man einige grundlegende Hinweise beachtet. Beim Kauf von Spitzenstoff steht ganz am Anfang zunächst die Frage, ob ihr ein Schnittmuster verwendet, das für Webware oder für elastische Stoffe ausgelegt ist. Für beide Variationen gibt es die passende Variante aus Spitze. Spitzenstoff, der dehnbar ist, findet ihr unter der Bezeichnung „elastische Spitze“. Ist die Elastizität als Merkmal nicht ausdrücklich angegeben, müsst ihr davon ausgehen, dass der Stoff nicht elastisch ist und sich demnach nur für Schnittmuster eignet, die für Webware ausgelegt sind.

Meistens besteht Spitzenstoff aus Polyester, ihr findet jedoch auch Spitzenstoff aus Baumwolle. Dehnbare Spitze enthält außerdem einen Anteil an Elasthan.

Die Auswahl an schönen Spitzenstoffen ist meiner Erfahrung nach saisonal unterschiedlich. Schöne Spitzenstoffe findet ihr vor allem oft im Frühling. Besonders schöne Exemplare sind allerdings auch schnell ausverkauft. Für mein Hochzeitskleid habe ich den Spitzenstoff bei Stoff&Stil gekauft. Ich habe Spitze aber auch schon bei Stoffe Hemmers und Stoffe.de gekauft und war damit bislang immer zufrieden.

Das musst du beim Nähen mit Spitze beachten

Damit die filigranen Muster erhalten bleiben und die feine Spitze nicht beschädigt wird, gilt es beim Nähen mit Spitze einiges zu beachten. Ich habe dir eine Liste mit den wichtigsten Tipps zusammengestellt.

1. Feine Stecknadeln oder Klammern verwenden

Beim Zusammenstecken verwende ich am liebsten Klammern bei feinen Stoffen. Diese sollten allerdings hochwertige sein, damit scharfe Kanten oder Ecken nicht zur Beschädigung des Stoffes führen. Alternativ eigenen sich auch feine Stecknadeln, sofern ihr sie ganz achtsam und vorsichtig in den Stoff steckt. Bei rutschigem Spitzenstoff haben diese gegenüber den Klammern Vorteile. Allerdings solltet ihr auch hier auf Qualität achten, denn stumpfe Nadeln können die Spitze ebenfalls beschädigen.

2. Französische Nähte für die sichtbaren Nähte verwenden

Vor allem an Stellen, wo man später durch den Stoff durchschauen kann, werden für feine, durchsichtige Stoffe häufig französische Nähte empfohlen. Dabei verschwindet die Naht sozusagen „im“ Stoff und ist als solche damit nicht mehr sichtbar. Für die französische Naht näht ihr den Stoff zunächst rechts auf rechts, dann links auf links. So ist die Nahtzugabe später nicht mehr zu sehen. Wichtig ist hierbei vor allem sorgfältiges Arbeiten. Bei Burda findet ihr noch einmal eine genaue Anleitung zum Nähen der französischen Naht.

3. Faden festhalten

Meine Nähmaschine kann bei feinen Stoffen zum echten Fresstier werden. Um zu verhindern, dass der Stoff am Nahtanfang eingezogen wird, hilft es, den Faden vorsichtig festzuhalten und beim Nähen der ersten Stiche ganz sanft dran zu ziehen. So wird der Oberfaden nicht eingezogen und der Stoff problemlos transportiert.

4. Die richtigen Nadeln verwenden

Für elastische Spitze verwende ich feine Jerseynadeln (70er Stärke), für nicht elastische Spitze die entsprechenden feinen Universalnadeln (ebenfalls Stärke 70). Manche empfehlen alternativ zu Jerseynadeln auch die Verwendung von feinen Stretchnadeln.

5. Obertransportfuß zum Nähen von Spitze nutzen

Ich habe mir einen Obertransportfuß* zugelegt, als ich mein Hochzeitskleid genäht habe, mich aber ehrlich gesagt gefragt, warum ich nicht schon viel eher darauf gestoßen bin. Der Stoff ließ sich damit wirklich viel leichter als erwartet nähen und auch für feine Jerseys ist der Obertransportfuß mein bester Freund geworden.

6. Elegante Kantenverarbeitung

Bei Spitze sind die Nahtkanten besonders gut zu sehen, daher ist hier wichtig, sie sorgsam zu bearbeiten. Eine Möglichkeit, die sich besonders gut für elastische Spitze und für die Ärmelabschlüsse eignet, bietet der Rollsaum. Beim unteren Saum eignet sich dagegen besonders gut ein handgehefteter Saum, soll die Kante gar nicht zu sehen sein, könnt ihr den Saum auch doppelt einschlagen, allerdings wirkt er dann etwas dicker und damit nicht mehr ganz so filigran. Vor allem bei Unterwäsche eignet sich für die Kanten auch elastisches Einfassband gut.

Habt ihr schon einmal mit Spitze genäht? Und wenn ja, welche Tipps haben euch bei der Verarbeitung des Spitzenstoffes geholfen? Habt ihr noch mehr Tricks für uns auf Lager?

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