Sieben Monate nähen statt kaufen und sieben Monate, in denen manche von euch mich nun schon auf meinem Nähblog begleiten! Wahnsinn, wie schnell die Zeit verrinnt. Noch immer vermisse ich nichts, in unserem Kleiderschrank klafft noch kein großes Loch. Stattdessen fühlen wir uns pudelwohl in unserer selbst genähten Kleidung und bekommen langsam Lust, die ersten Projekte für das Frühjahr anzugehen.
Upcycling: Bauchtasche nähen aus alten Jeans
Die ersten warmen Sonnenstrahlen haben wir mit unserem neuesten Upcycling-Projekt begrüßt! Im Winter hatte ich meinem Kind eine gefütterte Jeans geflickt, die er super gern anhatte, die aber einen kleinen Riss am Knie hatte. Ihm hat das Jeans-Mending, über das ich auch auf meinem Nähblog berichtet hatte, so gut gefallen, dass er sich Stickereien für die ganze Hose gewünscht hatte. Entstanden war eine Jeans mit Regenbogen, die aber nun leider Hochwasser bekommen hat.
Da mein Kind sich aber partout nicht von seiner Hochwasser-Hose trennen wollte und es mir langsam peinlich wurde, dass man mittlerweile ungestörte Blicke auf seine Socken werfen konnte (immerhin war es noch Februar und wirklich kalt), haben wir uns darauf geeinigt, aus der Jeans mit Regenbogen-Stickerei kurzerhand eine Bauchtasche zu nähen.
Mit dem Ergebnis sind wir beide total zufrieden und spätestens, wenn mein Kind Sammelkarten mit in die Schule schmuggeln möchte oder mehr Taschentücher für die Schnupfenzeit nötig sind, haben wir die Gürteltasche auch fleißig im Einsatz.
Dehnbare Stoffreste verarbeiten
Für Jeans-Reste finden wir immer Ideen, aber an Einfällen zum Verarbeiten von Jersey-Resten mangelte es uns ab und zu. Regelmäßig ensteht zwar passend zu Shirts und Kleidern Unterwäsche aus Jersey, aber was tun bei dehnbaren Stoffen, die zu dick dafür sind?
Glücklicherweise war es in den letzten Wochen noch kalt genug für Schals und Tücher – und so haben wir „frei nach Schnauze“ kuschelige Baumwoll-Fleece und Jacquard-Reste zu einem wunderschönen Dreieckstuch mit Knebelknopf verarbeitet. Das ging viel schneller und war viel einfacher, als ich anfangs befürchtet hatte und das Ergebnis ist ein Tuch, das sich super als Alternative zum herkömmlichen Schal eignet und dicker als ein feineres Stofftuch ist.
Nähen für Erwachsene
Natürlich kamen nicht nur Projekte fürs Kind bei mir unter die Nadel, sondern auch mein Kleiderschrank hat Zuwachs bekommen. Dabei sollte es mal wieder schnell gehen – ein schlichtes Shirt, das man super zur Jeans kombinieren kann und das viel Bewegungsfreiheit bietet, um die letzten Weihnachtskilos zu verstecken, musste her.
Entstanden ist ein Shirt mit U-Boot-Ausschnitt nach einem Schnitt aus der Burda easy. Der Schnitt war für mich perfekt. Es waren nicht einmal Anpassungen nötig und das Shirt dadurch, dass es etwas Haut zeigt, trotzdem alles andere als langweilig.
Ganz und gar nicht langweilig ging es bei uns auch an Karneval zu. Ich persönlich – die Jecken mögen es mir verzeihen – bin nicht gerade ein Faschingsfan. Doch beim letzten Faschingsumzug hat mir eine Lehrerin erzählt, dass es gar nicht mehr so einfach ist, die älteren Kinder noch zum Mitmachen zu motivieren. Wenn die Eltern dann ganz normal gekleidet den Faschingsumzug begleiten, während die Lehrer selbst sich wirklich viel Mühe mit ihren Kostümen geben, hilft das nicht. Also musste in diesem Jahr eine schnelle Lösung her. Ich arbeite vor und nach dem Karnevals-Umzug, also durfte es kein aufwendiges Kostüm werden, sondern eher ein kleines Accessoire, das witzig ist. Daher habe ich einen witzigen Wickelrock mit Punkten genäht, den man schnell über die Jeans streifen kann und der zusammen mit dem gebastelten Hut mit Pompons entfernt an ein Clownskostüm erinnert. Eine zugegeben nicht übermäßig kreative Lösung, aber die Kinder (und die Lehrer ;-)) haben sich gefreut und wir alle hatten viel Spaß!
Der Start in die Übergangszeit
Besonders stolz bin ich in diesem Monat auf das Cord-Outfit für mein Kind, das größtenteils aus Stoffresten entstanden ist.
Der Cordstoff stammt von zwei alten Hosen für Erwachsene und auch der Jeansstoff für die Hose stammt größtenteils von einer alten Jeans. Damit sind wir perfekt für die Übergangszeit gerüstet. Wir freuen uns nun aber auch schon auf die nächsten, bunten Projekte.